Winter, Winter, Winter

Tja, lang hat man nichts von mir gehört, nachdem derzeit irgendwie auch nichts „bahnbrechendes“ passiert dank diesem ekeligen weissen Zeug das immer wieder vom Himmel fällt. Wie wohl die meisten Bauten hat auch bei mir der Winter alles auf Stop geschaltet. 🙁

Ganz untätig war ich dann aber doch trotzdem nicht, irgendwie muss man die Zeit ja nutzen 😉 Und da bietet sich natürlich nichts besser ans als Shopping-Touren. Derzeit hauptsächlich die Vorbereitungen für meine Elektroinstallation, Baumärkte abklappern, Internet durchwühlen…

Fangen wir mal mit der Werbung an 😉 Derzeit kann ich Praktiker als Baumarkt empfehlen. Aber bloß nicht einfach so da einkaufen gehen… sondern nur nachdem ihr euch den Preis in einem anderen Baumarkt besorgt habt. Denn günstig ist Praktiker von Haus aus sicher erstmal nicht, auf jeden Fall nicht durch die Bank weg. Selbst die bekannte 20%-Aktion hilft da teilweise nicht. Aber sie bieten noch etwas besseres: die Preisgarantie. Wenn ein anderer Baumarkt einen vergleichbaren Artikel (darf also auch ein anderer Hersteller sein, wie es ja meist ist) günstiger anbietet, dann unterbietet Praktiker deren Preis um 20%. Praktiker wollte für meinen Gasheizer z.B. 89,99 haben, nur: Bauhaus hat ein vergleichbares Modell für 89,95 in der Werbung gehabt. Somit habe ich dank 4ct den Ofen für 71,96 bekommen 🙂 Aktuell versuche ich das ganze mit den Kabeln zu wiederholen, bei denen Hornbach eigentlich die Nase vorn hat (günstiger als jeder Internethändler beim NYM-Kabel), aber da muss Praktiker erstmal nachfragen ob sie überhaupt solche Großmengen verkaufen wollen.

Ach ja, vor kurzem gabs Heizmatten für Fußbodenheizung im Angebot, da hab ich dann auch direkt mal zugeschlagen. Nein, nicht für den Fußboden, da kommt was „ordentliches“ rein. Aber das Bad braucht ja noch eine Zusatzheizung, da die Fußbodenheizung ja nur recht träge reagiert und noch dazu die Fläche im Bad recht klein ist. Die Fußbodenheizmatten werde ich daher als Wandheizung unter den Fliesen „mißbrauchen“.

Eine Klingel hat die E-Bucht für mich übrigens auch ausgespuckt. Mit Bild und Ton und überhaupt 😉 Und mit Ansteuermöglichkeit für den Türöffner den meine Haustür ab Werk mitbringen wird. Jaaa, ok, gaaaaaanz wichtig bei einem Einfamilienhaus 😉

Klingeling

Aber: das ganze soll ja irgendwann mal einen Sinn bekommen, soll dann nämlich mit an meinen Hausbus angeklemmt werden, von dem ich ja schon vor einer Weile versprochen hab was zu erzählen, und der mich die letzten Wochenenden so beschäftigt hat. Doch das wichtigste zuerst: so schaut er aus

Es wird einmal ein Hausbus

mit ein oder zwei Relais

Rechts seht ihr mein ausgewähltes Schalterprogramm, die Serie Aplus von der Firma Jung, in Aluminum/Aluminium (gibt die Rahmen auch zweifarbig). Die Mitte unten zeigt den Taster von der Rückseite, hier wird er dann mit dem Hausbus verbunden. Darüber ist die neue Platine, welche jetzt in dem Taster steckt. Die originale habe ich entfernt und durch eine neue ersetzt, welche mit einem Atmel Mega88 Prozessor, MCP2515 CAN-Controller, PCA82C251 CAN-Transceiver und etwas Kleinkram sowie 8 LEDs (an jeder Taste eine) bestückt ist. Hieran erkennt der Fachmann dann auch gleich das mein Hausbus auf den sogenannten CAN-Bus aufsetzen wird, wie er eigentlich einst für Autos und LKWs von Bosch entworfen worden ist. In der von mir gewählten Geschwindigkeitsstufe (20kBit/s) darf er aber ganze 3,3km lang werden… sollte wohl reichen 😉 Auf diesen Bus schickt jeder Taster ein Signal wenn z.B. eine Taste gedrückt, oder auch wieder losgelassen worden ist. Die Signale empfangen dann alle anderen „Knoten“ auf dem Bus, wie z.B. auch die links dargestellten Schaltaktoren. Diese können frei programmiert werden auf welche Nachrichten sie hören sollen, und was sie dann machen sollen… wobei sie derzeit nicht viel können, eigentlich nur die unten zu sehenden Relais an- und wieder ausschalten. Und damit dann die Lampe, Steckdose, Radio, Herd,… der/die dahinter hängt. Jaaaa, ich weiss, das kann ein normaler Schalter auch… aber kann euer Schalter auch mit einem Tastendruck an der Haustür den Herd abschalten, die Lichter aus machen, den Fernseher abschalten, die Alarmanlage scharf schalten, schon vor verlassen der Haustür bei Dunkelheit das Licht auf dem Weg einschalten, etc? Der Hausbus kanns (wenn er fertig ausgebaut ist) 😉 Natürlich fehlen mir dafür noch z.B. ein Dämmerungssensor… oder ein Zeitgeber der dann zeitgesteuert z.B. die Rolläden runter fährt… oder was einem noch so alles einfällt. Natürlich soll das ganze dann auch ans Netzwerk angeklemmt werden, damit ich dann von unterwegs schauen kann ob ich denn auch dran gedacht hab den Hauptschalter zu betätigen, oder die Heizung runter/hochdrehen kann… oder (hier kommt die Videoklingel ins Spiel ;-)) mitbekomme wenn der Postonkel klingelt, ihm die Tür öffnen und ihn bitten das Paket drinnen hin zu stellen, während ich den Kiddys die kurz vor ihm Klingelstreich gespielt hab die Beweisfotos an die EMail-Adressen ihrer Eltern maile 😉 Nein, mir wird die nächsten Jahrzehnte sicher nicht langweilig…

Noch ein bisschen was zur Technik… auch in den Schaltaktoren sind Mikroprozessoren von Atmel verbaut, hier aber größere, nämlich AT90CAN128. Jeder einzelne Knoten wird mit 5V aus einer zentralen Versorgung versorgt. Als Busleitung wird ein J-Y(St)Y 6x2x0,8 verwendet, von dem aber nur 4-5 Adernpaare verwendet werden (CANH/L hin, CANH/L rück, sowie 2 mal 5V, 2 mal GND und optional 2 mal 12V). Die Relais sind bistabile 12V Relais von Finder. Bistabile Relais haben den Vorteil das sie nur zum Umschalten Strom benötigen, im Gegensatz zu normalen Relais die im eingeschalteten Zustand permanent versorgt werden müssen (und somit den Stromzähler in Wallung bringen). Normale Relais kommen nur bei den Rolläden zum Einsatz, da diese nur sehr kurze Zeit am Tag laufen. Der gesamte Niederspannungsteil (230V) ist mit „zertifizierten“ Teilen ausgeführt, also alles mit den entsprechenden Zulassungen. Lediglich die Komponenten die nur mit Kleinspannung (5 und 12V) zu tun haben sind von mir selbst entworfen, sozusagen die Logik des ganzen, das Hirn… während die Muskeln zugekauft sind. Somit sollte es auch keine Probleme mit der Versicherung, und hoffentlich auch nicht mit dem Elektriker geben, der das ganze irgendwann dann abnehmen muss.

Ach ja, Elektriker… da hatte ich mal ein MyHammer-Experiment gewagt, wollte einen Zählerschrank incl. Zähleranmeldung/Fertigmeldung beim Versorger, Baustrom, sowie Estrich dort vergeben. Ähm, ja… Reinfall sag ich mal. Auf die beiden Elektrik-„Auktionen“ gab es eigentlich nur Rückmeldungen a la „ruf mich an, das machen wir abseits Myhammer, aber vergiss deine Preisvorstellung“… wo man dann mal eben 50% über meinen Vorstellungen lag. Das einzig abgegebene Gebot lag 130% drüber. Wenn man das mit den Materialpreisen im Netz vergleicht wollte man also teilweise über 1000 Euro von mir für die Abnahme der Installation… wie viele Wochen wollen die prüfen? Die Estrich-Auktion verlief nicht viel besser. Hier wurden zwar mehr Gebote abgegeben, die auch erstmal 50% über meinen Preisvorstellungen los gingen… dann zum Schluß zumindest knapp unter meinen Vorgabepreis gingen… aber dafür die Handwerker alle über 100km weit weg waren, teilweise über 300. Wenn es da dann mal Probleme geben sollte dürfte man wohl verloren sein. Den Namen nach war man dann irgendwie auch nicht unbedingt überzeugt 😉 Da geb ich doch lieber 200 Euro mehr aus und lass es von einem aus der Region machen, der mir vorher schon ein Angebot erstellt hatte.

So, für heute reichts dann doch wieder mit News… drückt mir die Daumen das ich euch dann bald auch endlich berichten kann das die Bagger anrollen und mein Grundstück zerlegen. Oder falls jemand weiss wo man geeigneten Sprengstoff her bekommt bitte melden 😉 Denn ich hab die Befürchtung das die globale Erwärmung noch weiter auf sich warten lässt. 🙁

Admin 18. Februar 2010 Elektro,Heizung,Sonstiges 5 Kommentare

5 Kommentare zu “Winter, Winter, Winter”

  1. Uliam 19. Februar 2010 um 13:04 Link zum Kommentar

    Die Erwärmung kommt, das kann ich Dir durchaus sagen. Nur wann…..? Und hoffentlich verwandelt sie Deinen Grund nicht erst in eine Sumpflandschaft, sodass der Bagger mehr Schlammlöcher produziert als gewollt. Wenn der nicht aufpasst, hast Du plötzlich doch noch einen (feuchten) Keller drunter 😉 Ich drück Dir die Daumen.

    Deine Technik-Infos sind höchst aufschlussreich. Du weißt ja, dass ich mir da schon was drunter vorstellen kann.

    Grüße
    Uli

  2. Adminam 19. Februar 2010 um 16:05 Link zum Kommentar

    Na ich hoffe das ich das „wann“ zumindest noch erleben werde 😉 Der sandige Boden laesst mich hoffen das es keine reine Matschwiese wird, sondern das Zeug gut versickert. Wenn nich soll sich der Bagger halt Gummistiefel anziehen und im Schlamm spielen. Zu viele Löcher ist immer noch besser als zu wenige wie jetzt 😉
    Die Technik kannste dann ja auch live erleben, incl. all ihrer Bugs und Pseudo-Features 😉

  3. […] Frühling wird. Untätig ist Daniel deswegen aber noch lange nicht: Im aktuellen Beitrag seines Blogs berichtet er umfangreich (und für mich als technischen Laien unverständlich ) über das […]

  4. Torstenam 21. Februar 2010 um 10:28 Link zum Kommentar

    Witzig, das mit dem CAN habe ich mir auch überlegt, da ich aber nicht mehr die Zeit habe, ATMegas auf Platinen zu klatschen, werde ich mich nur noch im Einzelfall darauf zurückgreifen.

    Noch schwanke ich etwas, da ich bis vor kurzem noch die Komponenten von Crestron einsetzen wollte. Mal schauen, was es wird.

    Ich werd auf jeden Fall immer mal wieder hier vorbeischauen, welche Fortschritte der HCAN macht

    Viele Erfolg!

    Torsten

  5. Adminam 21. Februar 2010 um 10:34 Link zum Kommentar

    Viel sinnvolle Möglichkeiten hat man ja im Endeffekt auch nicht, wenn man sich den Bus selbst machen möchte… und nur dann kann man sowas ja bezahlen 😉 Wenn die Zeit nicht reicht, du aber gerne in die Richtung willst, dann auf jeden Fall bei der Verkabelung schonmal vorsehen. Einfach an alle Schalter und wichtige Stellen ein I-Y(St)Y 6x2x0,6 legen (oder alternativ halt Netzwerkkabel, universeller aber teurer) und irgendwo zusammen führen. Alle Steckdosen und was so geschaltet werden soll einzeln in den Schaltschrank führen, und von den Schaltern dann halt nicht direkt zur Lampe, sondern auch im Schaltschrank verbinden.
    Nachdem mein Bus doch noch im unerprobten Alpha-Stadium steckt möcht ich das noch keinem als Nachbau anbieten, erstrecht nicht wenn bei demjenigen der WAF eine Rolle spielt 😉