Weisses Zeug das vom Himmel fällt

oder auch die Freude eines jeden Bauherren… Schnee! Nee, natürlich nicht erst seit heute, sondern das Zeug kam schon vor ein paar Wochen das erste Mal vom Himmel gefallen (und auch die Bilder sind schon ein paar Tage älter), aber… jetzt gibts wieder einen aktuellen Anlass zu meckern 😉

Die Freuden eines Ex-Bauherren sind ja das man plötzlich zur Schneeschippe greifen und das Zeug wegschippen darf. Und dann noch irgendwas streuen soll was sich nicht Salz schimpft aber es schafft möglichst den ganzen Tag das Ergebnis des eifrigen morgendlichen Schippens zu erhalten, denn schließlich darf man ja auch nebenbei noch was für die Brötchen tun. Kann man aber alles noch überleben. Schlimm wirds wenn auf den Straßen mal wieder alle von dem Zeug vollkommen überrascht werden. Richtig schlimm wirds wenn das die Verantwortlichen in den Städten einschließt, wie letztens in Nürnberg, der Stadt die manchmal den Eindruck erweckt sie hätte solche Geldnot das man die Räum- und Streufahrzeuge verkaufen musste… anders kann man sich völlig ungeräumte und ungestreute Haupteinfallsstraßen nicht erklären, die dazu führen das man für 9km aus der Stadt heraus geschlagene 2 Stunden braucht, die restlichen 54km hingegen keine Stunde gedauert haben…

Aber richtig Freude über das weisse Zeug kommt auf wenn man die Installation einer Photovoltaik-Anlage plant, wie dieser Bauherr das tut. Denn bei dem Wetter ist natürlich keiner so lebensmüde auf dem Dach rumzukraxeln und die Anlage zu installieren, nur… wenn nicht bis 31.12. die Module auf dem Dach sind und zumindest mal eine Glühlampe (‚tschuldigung, ein Heatball) dadurch geleuchtet (äh geheizt) hat, dann gibts gleich mal 20 Jahre lang 13% weniger Geld je erzeugter Kilowattstunde.

Eigentlich wäre es bei mir ja auch gar nicht knapp geworden… ich hatte mich ja schon letztes Jahr mal informiert, vor dem Hausbau, und Angebote eingeholt. Nachdem das Haus dann aber ja doch erst im Frühjahr 2010 kam (und somit die erste Kürzung durch war) waren die erstmal hinfällig… und so komplett überzeugt hatten sie auch nicht. Die Resonanz war sowieso auf meinen Anfragen auch eher spärlich. Dieses Jahr zog es sich durch den Ausbau dann auch erstmal hin, da hatte ich dann doch anderes im Kopf… was dazu führt das im Juli die nächste Kürzung kam. Im September kam dann endlich wieder die Zeit Angebote einzuholen, diesmal mit etwa 50% Resonanz und recht unterschiedlicher Qualität. Einigen Firmen reichten die paar Angaben die ich per Mail oder telefonisch gemacht habe, begutachtet vor Ort wurde da nichts. Das waren dann auch die Angebote die meist völlig überteuert waren, obwohl nur billige China-Module von meist völlig unbekannten Herstellern angeboten worden sind. Bei den restlichen reichte es dann von kurzer Begutachtung bis hin zum Messen der Verschattung auf dem Garagendach mit neuesten technischen Mitteln (einem sogenannten Sun Eye) um daraus zu bestimmen wie viele Module wo am besten auf die Garage kommen… das Ergebnis war leider nicht so prickelnd, denn eine Fotoserie die ich an einem der letzten sonnigen Tage geschossen hab zeigt recht deutlich das man die Module am besten waagerecht zusammen schaltet, auf Empfehlung des Geräts wollte man mir aber die Module senkrecht verbauen 😉 Ein in der Branche auch recht üblicher Punkt ist die Vorausleistung durch den Bauherren. Teilweise sollte hier schon bevor man die erste Leistung erhalten hat Zahlungen in nicht unerheblicher Höhe getätigt werden, und das teils nur mit einer „Bankbestätigung“ als Sicherheit, die im Zweifel nichts wert ist. Am Ende blieben dann eigentlich nur 2 Firmen im Rennen, einmal ein kleiner örtlicher Installateur (bei dem nicht so ganz klar war ob er auf Vorkasse bestand, und wenn ja welche Sicherheiten er bietet) der mir Schott-Module mit SMA Wechselrichtern angeboten hatte, und als Alternative eine größere überregionale Firma die mir Sunpower-Module mit SMA-Wechselrichten (allerdings Sunpower-gelabelt und mit 10 statt 5 Jahren Garantie) angeboten hat. Entschieden hab ich mich letztendlich für das Sunpower-Angebot, da diese Module einen sehr hohen Wirkungsgrad haben und somit bei gleicher Fläche wie andere Module weit mehr Energie produzieren. Ich bekomme somit eine Anlage mit 19,35kWp (=Spitzenleistung der Anlage), bei den normalen Modulen wie z.B. den Schott wären es nur etwa 14,5kWp geworden. Im Ursprungsangebot waren sogar noch andere Sunpower-Module eingeplant, die 19,8kWp gebracht hätten, aber da die Firma zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung gerade ein Messe-Angebot mit unschlagbar günstigerem Preis für die „schwächeren“ Module hatte bin ich natürlich darauf gewechselt, nachdem mir der Vertreter das von sich aus angeboten hatte (denn ich wusste gar nichts vom Messe-Angebot und wollte schon das teure unterschreiben ;-)). Belegt werden jetzt das komplette Süddach vom Haus und der Garage, trotz Schatten, der sich aber hauptsächlich im Spätherbst und Frühjahr auswirkt. Es werden insgesamt 4 Wechselrichter verbaut werden, die wohl in die Garage kommen. Die Anlage wird für Eigenstromnutzung eingerichtet, das heisst das ich soweit möglich den Strom im eigenen Haushalt verbrauche (geht leider nur wenn Verbrauch und Erzeugung gleichzeitig vorliegen), denn dafür gibts mehr Geld als für die Einspeisung ins Netz. Waschmaschine etc. sollte ich also versuchen demnächst tagsüber laufen zu lassen. Die benötigten Stromzähler werde ich dabei selber stellen und nicht vom Versorger mieten, um einerseits die Mietgebühr zu sparen und sie z.B. leichter an einen Datenlogger anklemmen zu können.

Tja, und wie schon beim Haus braucht auch so eine Photovoltaik-Anlage natürlich jemanden der sie bezahlt… wo man sich als frischgebackener Hauskreditabzahler allerdings mit schwer tut, da das Portemonaie nur noch aus Zwiebelleder besteht 😉 Also heisst es mal wieder die Bank anpumpen gehen, eigentlich ja kein Problem, da sich die Anlage von selbst bezahlt. Meine Hausbank war auch schnell damit einverstanden und hat mir einen Kredit bestehend auf Basis eines Bausparers angeboten… der aber weder hoch genug war, noch sonderlich attraktiv in den Konditionen. Die Kredite der KfW-Bank die es speziell für Photovoltaik gibt wollte man mir nicht anbieten, das wären Geschäftskundenkredite die man nicht führen würde. Also hieß es bei anderen Banken umhören, vor allem hier bei den örtlichen. Die Sparkasse konnte mir dann den KfW-Kredit anbieten, aber die Konditionen waren grauenvoll, da man mich nahezu in die schlechteste Bonitätsstufe eingestuft hatte, da natürlich noch nicht viel vom Haus abbezahlt ist. Zu den Konditionen hätte sich die Anlage kaum auf 20 Jahre selbst bezahlt. Die örtliche Volksbank hingegen hatte da attraktivere Angebote, dort hätte man mich bei der KfW z.B .in die beste Stufe eingestuft, und hätte lediglich eine nachrangige Grundschuld dafür eingetragen haben wollen. Leider musste der KfW-Kredit nach 10 Jahren zurückgezahlt sein, was bedeutet hätte das ich jeden Monat zusätzlich zur Einspeisevergütung noch Geld hätte für die Rückzahlung aufbringen müssen, was nicht in Frage kam. Die Alternative war ein Bankkredit zu ähnlichen Konditionen, aber mit längerer Laufzeit, der sich somit selbst trägt. Den wollte ich dann auch abschließen, habe alle erforderlichen Unterlagen eingereicht, laut dem Berater alles kein Problem (kenn ich doch schon vom Hauskredit)… und als ich nach 2 oder 3 Wochen nachfrag erfahr ich dann telefonisch das sie keine Möglichkeit hätten mir den Kredit zu gewähren, da ich zu wenig vom Haus abbezahlt hätte. Super, hatte ich ja nur alles vorher erwähnt. Als Lösung blieb dann nur noch die Umweltbank, welche damit wirbt das sie ohne Grundschuld etc. den Kredit für die PV vergibt. Von den Konditionen her noch ok, wenn auch nicht so günstig wie die Volksbank… also umgehend den Antrag eingereicht und Bescheid über etwa 3 Wochen Bearbeitungszeit erhalten… und am Ende der 3 Wochen dann zum Hörer gegriffen und nachgefragt (und im etwa 10. Anlauf meine Beraterin auch an die Strippe bekommen, hätte gleich den Rückruf ordern sollen). Bearbeitet war der Antrag noch nicht, da noch viele telefonische Anfragen wohl dazwischen kamen, nachdem ich aber versichern konnte das der Installateur die Anlage wohl noch dieses Jahr aufs Dach käme versprach man mir den Antrag vorzuziehen… was man dann auch tat und nachmittags sich mit mir übers Projekt unterhalten und noch ein paar Unterlagen angefordert hat. Und wie versprochen hat man sich dann auch 2 Tage später (=heute) wieder bei mir gemeldet, mit der erfreulichen Meldung: GENEHMIGT! 🙂 Den Kreditvertrag werd ich mir morgen jetzt abholen können.

Also heute direkt beim Installateur angerufen… und erfahren das sie derzeit etwa 1 Woche dank dem Wetter hinterher hinken und noch nicht wissen was sie dieses Jahr noch unter bringen. Am Montag soll ich jetzt erfahren obs überhaupt dieses Jahr noch was wird. Man versprach mir aber zuerst das man sonst dafür sorgen würde das die Kürzung ausgeglichen wird… bis ihnen aufgefallen ist das ich das Messe-Angebot hab, da gabs dann ein Problem. Tja, also auf Montag warten und überraschen lassen, und ganz stark hoffen dass das Wetter sich nicht an den Wetterbericht hält und die nächsten 100 Jahre durchschneit. Drückt mir die Daumen…

Admin 9. Dezember 2010 Photovoltaik 3 Kommentare