Tag 117-120: „ohohoh… da brauch ich ja min. 3 Seiten für die Mängelliste…“

Naa, ratet ihr was heute war? Richtig, das EVU war da zum Zähler anklemmen. Aber von vorne… Freitag hatte mir der Elektriker ja gesagt das sie heute um 14:15 kommen wollen um die Zähler zu setzen. Der Elektriker kam dann schon um kurz nach 13 Uhr, hatte Glück das ich von zu Hause gearbeitet hab… fängt dann erstmal an das Kabel aufzuklemmen und zu meinen er müsste noch das ein oder andere umklemmen. Während er da noch am basteln ist kommt auch schon der Herr vom EVU, pünktlich um 13:45, also nur 30min zu früh… und kommt direkt an mit „ohohoh, da ist aber noch viel zu tun, das dauert wieder, ich hab doch keine Zeit, ich muss doch weg“ (keine Ahnung warum, war ja eigentlich zu früh dran). Also hat er erstmal seine Zähler vorbereitet, dann noch so gefragt ob er denn auch den Baustromzähler mitnehmen sollte, dafür hätte er nämlich keinen Auftrag… neee, den Baustromzähler wollte ich mir natürlich an die Wand nageln und für immer behalten 😉 Nebenbei wurd sich alle 5s drüber aufgeregt das noch so viel zu tun wäre und er keine Zeit hätte… und das mein Elektriker ja noch min. bis um 8 Uhr abends beschäftigt wär weil da ja absolut gar nichts passen würde und es eine absolut unzulässige Installation wäre…

Tja, was waren denn so die gravierenden Mängel? Ich habe einen Zählerschrank mit 5 Sammelschienen bekommen. Das EVU möchte aber bitte nur 4 Sammelschienen, da sie mit einem TN-C-Netz ankommen. Ich war davon ausgegangen dann klemmt man einfach den PEN auf die PE und die N-Schiene, aber neeeiiiiin… das geht ja mal gar nicht, vor dem FI darf auf keinen Fall in PE und N getrennt werden… also hat der Elektriker die obere N-Schiene lahmgelegt und alles auf die untere PE-Schiene geklemmt. Das gleiche durfte er dann natürlich auch in den Unterverteilungen machen. Grund? Ähm… öhm… vielleicht kennt ja jemand einen, also einen anderen als „der Versorger will das so weil er hier das sagen hat“. Wenn ja bitte melden. Sicherer ist es so jedenfalls nicht.

Kein Mangel war der Schrank an sich, auch wenn er ihn am liebsten zu einem gemacht hätte, denn wenn er nicht drüber am fluchen war das er keine Zeit hat, dann hat er über den Möller Schrank geflucht und das man den nicht anständig verplomben könne. Und überhaupt das der Bauherr ja nur Mist gekauft hätte und wohl immer noch auf das billigste gehen würde… hat er zwar nicht gesagt, aber man konnte deutlich den entsprechenden Unterton jederzeit hören, auch das er wohl nicht viel davon gehalten hat das der Bauherr selbst was gemacht hat.

Obs ein Mangel war/ist oder nicht weiss ich nicht… meine Wärmepumpen-UV passte ihm jedenfalls nicht, da es ja dorthin kein Steuerkabel gibt, was in meinen Augen nicht notwendig war, da ich davon ausging das der Steuerschütz schon in die Hauptverteilung kommt. Aber das ginge ja nicht, da das EVU normal nur die Wärmepumpe abschalten würde, man die Zusatzheizstäbe aber an ließe, und die Steuerung… ähhh… WAS? Die lassen hier die reine Stromheizung die mehrere kW frisst während der Abschaltzeiten an, aber schalten die sparsame Wärmepumpe aus? War es nicht so das die Abschaltzeiten dazu da sind damit in Spitzenlastzeiten der Versorger die Last senken kann? Da macht es ja viel Sinn ausgerechnet den großen Verbraucher am Netz zu lassen. Dienen also wohl doch eher dazu den Anteil vom Heizstab zu erhöhen und somit mehr Geld in die Kassen zu bekommen… naja, egal, mit einem Heizstab konnte ich eh nicht dienen, und die Beglau-Steuerung will ja den Saft verlieren, so ist es ja vorgesehen. Also wurde der Schütz dann halt doch direkt in die Hauptverteilung gepackt 😉

Was er sonst noch auf seine zig Seiten Mängelliste geschrieben hat kann ich irgendwie gar nicht sagen… denn mir ist nicht bekannt was noch groß gemacht worden wäre, nicht richtig wäre, etc. Der Elektriker war eigentlich auch hauptsächlich damit beschäftigt meine N-Leiter zu kappen und PE-Leiter umzuklemmen. Naja, zum Glück hat der Mensch vom EVU dann trotzdem die Zähler gesetzt und den Elektriker danach weiter machen lassen und sich verzogen. Laut Elektriker war der Mensch sogar gut drauf… da möchte ich es nicht erleben wenn einer vom EVU schlecht drauf ist, vermutlich hätte der das Haus weiträumig absperren lassen weil es explodieren könnte wenn irgendwo in der Straße Strom liegt, oder so…

Während mein Elektriker dann noch am werkeln war musste ich leider rüber zu meiner Wohnung, da ich einen Termin mit meinem Vermieter hatte, und mein Vermieter leider keinen Schlüssel mehr für die Wohnung hatte 🙁 Als ich dann wieder hier war war der Elektriker soweit fertig und abgezogen, und ich hab die Wärmepumpe wieder in Betrieb genommen. Tja… der Kompressor lief vielleicht 2 Minuten, da machte es laut *klack* und er war aus. Es hatte aber nicht etwa Sicherung oder FI (den ich auch unbedingt brauchte, auch wenn alles fest angeklemmt ist wo die Normen eigentlich keinen fordern) geschossen, sondern den SLS, also meine Haupteingangssicherungen im Zählerkasten. Komischerweise ist der SLS aber superträge und auf 35A ausgelegt, die Wärmepumpensicherung aber nur auf 16A und wesentlich flinker. Also warum ist der SLS geflogen? Wer oben aufmerksam gelesen hat und sich auskennt weiss es vielleicht… ich wusste es erstmal nicht und habe mich auf Fehlersuche gemacht. Erst mal geschaut wieviel Last die Wärmepumpe denn so verursacht… nach der Zeit die der Zähler für eine Umdrehung brauchte so etwa 1,4kW, daran kanns also nicht liegen. Dann den SLS in Verdacht, also die Wärmepumpe auf den Haushaltsstrom umgeklemmt… und schon flog da der SLS, das wars also auch nicht. Vielleicht der Schütz, der war ja auch neu, also Schütz gebrückt… *klack* auch nicht. Hat irgendwie die Leitung einen Schuss bekommen? Direkt im Zählerschrank noch einen B16 Automaten gesetzt, der ja auf jeden Fall schneller auslösen müsste… interessiert den aber nicht, fliegt weiterhin der kochende SLS. Vielleicht doch die Wärmepumpe? Also mal einen Heizlüfter mit 2kW da angeklemmt… *klack* hmpf! Irgendwann mal im Netz gesucht, und da schreiben die doch glatt ob man auch den N-Leiter angeklemmt hätte… äh… N-Leiter am SLS? Vorne aufs Schaltbild geschaut… tatsächlich, der braucht N… und wo holt er sich den her? Von der obersten Sammelschiene. Moment, oberste Sammelschiene? Die Sammelschiene, die mein Elektriker frei gelegt hat und auf der nichts mehr drauf klemmt? Nein, falsch, da klemmt noch was drauf… 2 SLS! ARGH!!! Mein Elektriker hat auf gut deutsch den beiden SLS den N-Leiter geklaut, dadurch lösen die Teile jetzt schon wesentlich früher aus, bereits bei wenigen Ampere Stromfluß. Seitlich an die obere Schiene mal den PEN aufgelegt… und plötzlich läuft die Wärmepumpe problemlos zig Minuten, und die SLS erzeugen auch wieder ihre schönen Funken wenn man sie einschaltet. Da darf ich also den Elektriker nochmal antanzen lassen um das zu korrigieren, denn dafür muss die Plombe dann erneuert werden.

Wo wir schon bei Wärmepumpe sind… die hat mir am Wochenende eine Diagnosesitzung abverlangt. Der Kompressor schaltete ein, nach wenigen Sekunden aber sofort wieder ab weil die Vorlauftemperatur auf 65 Grad hoch gegangen war. Nach einigen Versuchen ging dann der ganze FU auf Störung. Nach einigem rumspielen hab ich gemerkt das es funktioniert wenn ich die „Abwärme“-Funktion einschalte. Hier kann man der Pumpe sagen das sie wenn sie warmes Wasser macht den Fußboden in WC und Wohnzimmer zwischen 0 und 6 Grad aufheizen darf über die eingestellte Solltemperatur. Das stand zuerst auf 6 Grad und ich hatte es auf 0 runter gedreht, seitdem war dann der Fehler permanent da. Als ich wieder 6 Grad erlaubt hab lief die Anlage, bis es im Wohnzimmer zu warm wurde. Anscheinend also ein Problem mit dem Bypass der einspringen sollte wenn der Fußboden keine Wärme braucht. Das hatte ich am Wochenende soweit an Beglau gemailt, und heute rief mich dann einer der Monteure an die die Anlage bei mir eingebaut hatten. Er hatte den Fehler in den Unterlagen entdeckt, in der Steuerung fehlten 3 Brücken, nämlich für die Raumsensoren im OG, die ja logischerweise noch nicht da sind. Dadurch dachte die Heizung im OG wären es -40 Grad und sie müsste da heizen. Also hat sie statt dem Bypass die Ventile für das OG geöffnet. Die Ventile fürs OG sind aber genauso wenig vorhanden wie die Raumsensoren da oben, auf gut deutsch: der Kompressor hat gegen komplett verschlossene Ventile gearbeitet und dann sofort wegen Überdruck abgeschaltet. Kaum hab ich die 3 Brücken gesetzt lief die Anlage auch ohne Fußboden aufheizen 🙂

Fazit des Tages: 1 Fehler behoben, dafür ein anderer Fehler neu, mal wieder alles selbst diagnostiziert, 2 neue Zähler, 1 Tarifschaltgerät, und endlich kein Baustrom mehr. Der Hausstromzähler ist jetzt auch schon ein neuer elektronischer, aber zum Glück wohl noch einer ohne „Spionage-Funktion“, er zeugt also lediglich neben dem summierten Verbrauch auch die aktuelle Leistungsabnahme an, braucht aber keine GSM, Telefon oder Netzwerkverbindung um zum EVU zu telefonieren. Der Wärmepumpenzähler ist ein normaler 2-Tarif Ferariszähler mit seiner schönen Drehscheibe. Und beide Zähler sind noch recht jungfräulich, nur wenige kWh auf dem Tacho bisher.

Ansonsten tut der Bauherr derzeit wohl alles dafür das sein Umzugstermin platzt bzw. die Hütte nicht fertig ist 😉 Denn außer das ich am Samstag im Wohnzimmer jetzt Wände und Decke gestrichen hab ist noch nichts weiter passiert. Am Sonntag war ausnahmsweise mal Schaffenspause um auf Geburtstagsfeier zu gehen, und gestern durfte ich dann dank einiger Störungen der Arbeit (die, die mir das ganze hier irgendwie bezahlt) meine Zeit widmen. Naja, und heute ging dann alles für Fehlerdiagnose drauf, und für elendig lange technische Berichte in einem Baublog 😉 Mal schauen ob ich es morgen schaffe mit den Fliesen weiter zu machen und den Flur zu verfliesen. Am Wochenende soll auf jeden Fall der Teppich ins Schlafzimmer, aber danach sollte es nach Möglichkeit eben nicht mehr so viel Dreck im Haus geben.

Admin 3. August 2010 Ausbauphase,Elektro,Heizung 3 Kommentare